Das Reputationsrisiko als Subrisiko des Geschäfts- und Strategierisikos ist nur schwer messbar. Die Reputation bildet jedoch einen wichtigen Wert für ein Unternehmen, welcher bei DAX-Konzernen sogar Auswirkungen auf den Aktienkurs besitzen kann. Eine gute Reputation muss über Jahre hinweg bei den einzelnen Stakeholdern durch die Kommunikation und das Handeln des Unternehmens aufgebaut werden, kann jedoch durch einen Vorfall nachhaltig negativ beeinträchtigt oder auch zerstört werden.
Sowohl der Begriff Reputation selbst wird heftig diskutiert wie auch seine Faktoren und die Quantifizierung des eher weichen Konstrukts in messbare Kategorien. Zusätzlich besteht eine hohe Interdependenz zu anderen inhärenten Risiken, wie etwa dem Liquiditätsrisiko und dem operationellen Risiko. Wie sich mögliche Konsequenzen dieser Risiken auf das Reputationsrisiko auswirken, kann oftmals nur schwer im Vorhinein erfasst werden. Die Absicherung des Reputationsrisikos durch eine Versicherung eines solchen Risikos gestaltet sich daher komplex.
Die Allianz versucht sich nun diesem Thema zu nähern. Ab Oktober bietet sie in ihrem „Allianz Reputation Projekt“ nun die Versicherung von Reputationsschäden an. Darin kommt die Allianz für die Kosten der Krisenkommunikation mit einigen ausgewählten Kommunikationsberatungen auf. Ziel ist es, das Image des Unternehmens in einem Krisenfall durch eine professionell organisierte Krisenkommunikation vor weiterem Schaden zu bewahren.
Daher deckt die Versicherung die Kosten für die Zusammenarbeit mit Agenturen im Krisenfall in einer Höhe von 10 Millionen Euro ab. Unter diese Leistung fallen unter anderem das Medienmonitoring, Pressearbeit und Werbung. Die Versicherung richtet sich an kleinere Unternehmen mit eher kleineren Kommunikationsabteilungen und fehlender Expertise im Bereich der Krisenkommunikation.
Eine weitere Versicherungsgesellschaft, die gegen Reputationsschäden absichert ist Mobius Underwriting. Sie sehen die Aufgabe der Versicherung darin, das von der Krise betroffene Unternehmen handlungsfähig zu halten – u.a. durch die Erhaltung des Cash Flows.
Sie decken daher den Verlust von Einnahmen ab, die durch Imageschäden und Beeinträchtigungen der Marke im Zuge negativer Medienberichterstattung entstehen. Als Ursachen werden bspw. Produktrückrufe, den Kunden gefährdende Produkte und das Fehlverhalten von Mitarbeitern, die entgegen der Firmenpolitik agieren, genannt. Ebenfalls ist der Aufwand versichert, der benötigt wird, um die beschädigte Reputation wiederherzustellen.
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