Eine Meldung in der aktuellen Ausgabe (06/2012) von „die bank – Zeitschrift für Bankpolitik
und Praxis“ befasst sich mit einer Umfrage zum Thema IFRS 9.
Die weltweit führenden Finanzinstitute – darunter auch zahlreiche sogenannte SIFIS (systemically important financial institutions) – sind zuversichtlich, die Voraussetzungen für IFRS 9 (International Financial Reporting Standard 9 – Finanzinstrumente) zu erfüllen. Die neue Regelung ist ein internationaler Rechnungslegungsstandard, der Ansatz und Bewertung von Finanzinstrumenten regeln soll. Ziel ist die vollständige Ablösung des aktuell gültigen International Accounting Standard 39.
In einer Deloitte-Umfrage äußerten allerdings 60 % der Befragten die Ansicht, dass der neue Rechnungslegungsstandard zur Bewertung von Finanzinstrumenten nicht zu einer besseren Darstellung der Vermögenslage oder der Ertragsentwicklung führen wird. Dafür erwarten diese eine deutlich erhöhte Ergebnisvolatilität.
Die Institute beschäftigt vor allem die Abbildung von Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte. Bei Unternehmensanleihen sowie bei Krediten für kleine und mittlere Unternehmen werden durch die neuen Wertminderungsvorschriften die stärksten Änderungen bei der Risikovorsorge erwartet. Gut die Hälfte der Häuser geht davon aus, dass sich aus der Umsetzung von IFRS 9 erhöhte Kapitalanforderungen ableiten, was für mehr als zwei Drittel unmittelbar von den neuen Wertminderungsvorschriften abhängt. Etwa ein Drittel der Befragten rechnet mit einer weiteren Verschiebung der verbindlichen Erstanwendung über den bislang gültigen Termin, den 1. Januar 2015, hinaus. Gründe sind die Verzögerungen bei den Phasen Impairment und Macro Hedging. Das Budget der Banken für die Implementierung von IFRS 9 liegt durchschnittlich bei 17,5 Mio. Euro.
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