Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) befragte deutsche Industrieunternehmen zur Umsetzung des einheitlichen Zahlungsraums (Single Europe Payment Area – SEPA). Die Befragung bietet eine Momentaufnahme, da bisher noch keine aussagefähigen Statistiken dazu vorliegen.
Die Umfrage zeigt, dass die meisten Unternehmen das Thema aufgenommen haben. Bei vielen Mittelständlern besitzt SEPA laut BDI jedoch noch nicht den Stellenwert, den die Komplexität des Themas und der Aufwand der Umstellung mit sich bringen.
In fast 90 Prozent der Großunternehmen gibt es bereits einen SEPA-Beauftragten. In den mittelständischen Unternehmen ist dieser Anteil mit 70 Prozent geringer, das zeigt jedoch, dass sich der Großteil der Unternehmen bereits auf die Umstellung vorbereitet. Der Anteil der Großunternehmen, die die Umsetzung für das Überweisungsverfahren schon vor dem Stichtag des 01. Februar 2014 planen ist mit 52 Prozent höher als im Mittelstand (29 Prozent).
Der Fokus der bisherigen Umsetzung liegt eher auf Überweisungen. So liegt bei einem Drittel der befragten Großunternehmen der Anteil an SEPA-Überweisungen zwischen 26 und 99 Prozent. Im Mittelstand liegt diese Zahl niedriger, fast die Hälfte überweist noch nicht nach den veränderten SEPA-Anforderungen. Die Verwendung der internationalen Konto- und Bankdaten IBAN/BIC ist weit fortgeschritten, außerdem werden diese von den Unternehmen häufig bereits in den Stammdaten erfasst.
Kaum verbreitet ist dagegen noch die SEPA-Lastschrift. Wenn sie eingesetzt wird, dann von Großunternehmen. Eine Einführung vor 2014 erwägen allerdings nur wenige von ihnen.
Ein Grund für die Unterschiede im Stand der SEPA-Umsetzung sieht der BDI in der Betroffenheit der Unternehmen, da industrielle Großunternehmen mit zahlreichen internationalen Tochtergesellschaften einen anderen Fokus auf den europäischen Zahlungsverkehr besitzen als kleinere, mehr auf den deutschen Markt fokussierte Firmen. Bei der Befragung unterschied man daher bewusst zwischen Mittelstand und Großunternehmen, um bestehende Differenzen deutlicher herausarbeiten zu können. Weiterhin hemmt die verzögerte rechtliche Regelung von SEPA eine ganzheitliche Umsetzung.
Angaben zur Anzahl der befragten Unternehmen gibt der BDI nicht. Es handelt sich nicht um eine Vollerhebung, sondern um eine Stichprobe, die erste Indikationen liefern soll. Allerdings wurden Großunternehmen nach Aussagen des BDI weitestgehend flächendeckend befragt. Unter den mittelständischen Industrieunternehmen befinden sich auch viele Familienunternehmen. In der Einteilung spielten besonders die Größe und Strukturen des Unternehmens eine Rolle, weniger die Eigentümerschaft. Der BDI plant, die Befragung regelmäßig zu wiederholen, um dadurch Entwicklungen abbilden zu können.
Weitere Details zum Thema SEPA erhalten Interessenten hier:
Nähere Informationen zu SEPA finden Sie auf der Webseite des BDI.
Die Umfrage im PDF-Format zum Download finden Sie hier.