Kritischer Bericht der FSA zur Libor-Reform

Die Britische Finanzaufsicht (FSA) veröffentlicht einen Bericht zur Generalüberholung der London Interbank Offered Rate (Libor). Wie die Audicon NewsStream Redaktion bereits 25. September berichtete, forderte die FSA Vollmachten für die Libor-Aufsicht ein. Mit ihrem aktuellen Bericht geht die Aufsichtsbehörde weiter in die Offensive. Der FSA-Direktor Martin Wheatley fordert, den Referenzzinssatz lediglich zu reformieren und nicht vollständig zu ersetzen. Ein Grund dafür sei die hohe Anzahl an Verträgen, die momentan an den Zinssatz gebunden sind. Bei Geschäften in Höhe von rund 300 Billionen US-Dollar stelle der Übergang auf eine neue Rate ein viel zu hohes Risiko für die finanzielle Stabilität dar. Der Bericht umfasst folgende Vorschläge:

  • Der British Bankers Association obliegt nicht länger die tägliche Aufsichtsfunktion der Libor. Diese Funktion übernimmt die FSA.
  • Die zukünftigen Libor-Raten müssen an überwachbare Markt- und Transaktionsdaten geknüpft sein, die verifiziert werden können.
  • Die Veröffentlichung der individuellen Referenzenwerte jeder Bank soll um mindestens drei Monate verzögert werden, um möglicher Manipulation vorzubeugen.
  • Die Anzahl an Banken, die Referenzwerte senden, soll erhöht werden.
  • Der Manipulation der Libor folgen Zivil- und Strafverfahren.
  • Die Anzahl an Referenzwerten die eine Bank mitteilt, soll verringert werden.
  • Die Anzahl an Währungen, die im Libor berücksichtigt werden, soll verringert werden.

 

Auch amerikanische Regulatoren beobachten die Entwicklungen der Libor mit Interesse. Wie CNN berichtet, fordert Gary Gensler volatilere Libor-Raten. “Ungeachtet einer langen und schmerzvollen Wiederherstellung ist ein Austausch manchmal die bessere Lösung, wenn sich eine Hüfte, oder ein Knie oder sogar ein Kennwert, abgenutzt haben.”, zitiert der Nachrichtensender.

Die Meldung von CNN zum FSA Bericht finden Sie hier.

Den NewsStream-Artikel zu den Forderungen der FSA neue Vollmachten zu erhalten, finden Sie hier.