Die Branchenveranstaltung audiconale der Audicon GmbH lädt auch dieses Jahr am 13. und 14. September in Düsseldorf Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Revisoren, Risiko- und Compliance-Manager sowie Rechnungsprüfer beziehungsweise Kämmerer ein, sich über die neusten Entwicklungen in den Bereichen Audit, Risk und Compliance informieren und beraten zu lassen.
Vor allem die Themengebiete skalierte Prüfung, E-Bilanz, Implementierung Interner Überwachungssysteme sowie Best-Practice-Ansätze für Fraud-Analysen und Prüfungen kommunaler Jahresabschlüsse stehen dieses Jahr im Vordergrund des Programms. Die Veranstaltung beinhaltet eine Vortragsreihe mit hochkarätigen Referenten wie Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher vom Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung oder Oliver Quost, Rödl & Partner GmbH. Außerdem erhalten Teilnehmer Tipps und Beratung zu individuellen Themenbereichen und Fragen wie auch Informationen zu Produktneuheiten.
Die NewsStream-Redaktion sprach im Vorfeld der Veranstaltung mit den Referenten, um einen näheren Einblick in die Themen und deren Aktualität zu erhalten.
Im heutigen sprechen Ulrike Antosch und Thomas Eberhardt von der CROWE HORWARTH Deutschland GmbH Stuttgart über den Vortrag von Herrn Eberhardt und über die zahlreichen Entwicklungen in der Branche.
- Was sind Ihrer Meinung nach die bedeutungsvollsten Entwicklungen der letzten 5 Jahre innerhalb der Revisionsbranche bzw. Wirtschaftsprüfung?
Die Finanzkrise hat auch vor den Abschlussprüfern keinen Halt gemacht. Insbesondere wurde die Rolle des Abschlussprüfers kritisch hinterfragt bzw. inwieweit die Abschlussprüfer eine Teilschuld an der Finanz- und Wirtschaftskrise aufgrund der von Ihnen erteilten Bestätigungsvermerke zu tragen haben. Diese Fragestellung beschäftigt seit Oktober 2010 auch die europäische Kommission, die umfangreiche und tiefgreifende Reformen für die Abschlussprüfung und den Abschlussprüfermarkt anstrebt („Grünbuch zur Abschlussprüfung“). Im Zuge der seither geführten Diskussion quer durch den gesamten Berufsstand wurde deutlich, wie stark dieser auf europäischer Ebene mittlerweile verzahnt ist.
Des Weiteren war der Sieg der wp.net bei den Wirtschaftsprüferkammer-Wahlen eine bedeutungsvolle Entwicklung 2011. Der Sieg der wp.net hat dazu geführt, dass die Big Four praktisch mit keinem eigenen Personal in der Wirtschaftsprüferkammer vertreten ist. Die Tragweite des Sieges der wp.net wird sich jedoch erst in der Zukunft zeigen, nämlich in wieweit der Berufstand von der Palastrevolution profitieren wird.
- Was ist das Thema Ihres Vortrags?
Inhalt des Vortrages ist „Praxisbericht: Einführung des AuditTemplate in einem internationalen Verbund“.
- Warum ist Ihr Thema gerade in diesem Jahr wichtig?
Wirtschaftsprüfung wird immer internationaler. Mit der Globalisierung und Internationalisierung unserer Mandanten ist es auch für Wirtschaftsprüfer wichtig, parallel zu den Mandanten Kontakte ins Ausland zu knüpfen. Um die Qualität der Abschlussprüfung weltweit sicher zu stellen ist es hilfreich, ein Prüfungstool zu verwenden, das allen fachlichen Anforderungen gerecht wird und gleichzeitig einen roten Faden vorgibt. Hierdurch ist es möglich, internationale Mandate einfacher zu gestalten.
Durch ein einheitliches Prüfungstool kann ferner der Koordinationsaufwand in internationalen Konzernabschlussprüfungen minimiert werden, da beteiligte Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften ein einheitliches System nutzen. Weil die Mitarbeiter der einzelnen Firmen aus dem Netzwerk auf demselben Prüfungstool geschult werden, ist es einfacher, bei größeren Prüfungen auch auf die Mitarbeiter von anderen Firmen aus dem Netzwerk zurückzugreifen. Somit kann bei Bedarf unabhängig von der Firmenzugehörigkeit ein Team aus Spezialisten zusammengestellt werden, um den Prüfungsauftrag optimal abzuwickeln. Die Einarbeitung in das „neue“ System entfällt aufgrund des gemeinsamen Prüfungstools. Das wiederum führt zu einer Kosteneinsparung.
- Welche zwei Punkte möchten Sie in Ihrem Vortrag hervorheben?
Im Vortrag hervorgehoben werden die technischen und gestalterischen Möglichkeiten im Rahmen des „international templates“.
- Gibt es konträre Meinungen zu Ihrem Standpunkt, was das Thema angeht?
Das Template ist sehr umfangreich und erfordert einige Einarbeitungszeit. Daher gab es durchaus kritische Stimmen, es weltweit einzuführen. Fachlich bedeutet das Template jedoch eine deutliche Verbesserung und eine weltweite Harmonisierung in der Vorgehensweise. Daher haben die positiven Punkte auch überwogen.
- Welche Herausforderungen sehen Sie für die Branche in den nächsten 5 Jahren?
Eine Reaktion auf die Änderungen durch das Grünbuch, sowie die weltweite Harmonisierung und Standardisierung stellen sicherlich bedeutende Herausforderungen für die Branche in den nächsten 5 Jahren dar.
- Glauben Sie, dass Ihre Arbeit durch die oben genannten Punkte erleichtert wird oder eher Hindernisse entstehen?
Unsere Arbeit wird zunächst durch die Änderungen deutlich erschwert werden. Allerdings wird der Einzelne so zu einer höheren Qualität gezwungen. Zusätzlich eröffnen sich neue Handlungsmöglichkeiten im Markt, welche jedoch erkannt und genutzt werden müssen.
Zu den Tätigkeitsschwerpunkten von Thomas Eberhardt gehört die Leitung von Jahresabschlussprüfungen von Unternehmen unterschiedlicher Größen und verschiedener Branchen nach HGB sowie internationalen Prüfungsstandards (IFRS und US-GAAP). Des Weiteren ist Thomas Eberhardt einer der Ansprechpartner innerhalb der RWT für den Einsatz digitaler Datenanalyse sowie die Einführung von CaseWare.
Interessenten finden weitere Details zur diesjährigen audiconale hier:
Ausführliche Informationen rund um die audiconale erhalten Sie auf der Veranstaltungsseite www.audiconale.de.
Audicon GmbH
Website: www.audicon.net