Durch die niedrigen Zinsen erhalten Sparer in Deutschland zur Zeit wenig Rendite: Beispielsweise boten zehnjährige Bundesanleihen zum Ende des vergangenen Jahres nur noch eine Rendite von 1,8 Prozent, in diesem Sommer zeitweise sogar weniger als 1,3 Prozent. Dr. Bernd Sprenger, Volkswirt und Wirtschaftshistoriker spricht daher von einem historischen Zinstief, dass es in der deutschen Wirtschaftsgeschichte in diesem Maße noch nicht gegeben habe.
Trotz des für Deutschland ungewohnt niedrigen Zinsniveaus, das für Anleger wenig attraktiv erscheint, stieg das Geldvermögen der privaten Haushalte im vergangenen Jahr nach Angaben der Deutschen Bundesbank um 57 Milliarden Euro bzw. 1,2 Prozent auf insgesamt 4,715 Billion Euro. Dennoch werden dadurch keine verstärkten Investitionen in renditestärkere Anlagen getätigt, wie vielleicht zu erwarten wäre. Die Direktanlagen in Aktien sanken 2011 von 244 Milliarden auf 222 Milliarden Euro.
Mitte August hatte eine Analyse der Allianz Global Investors gezeigt, dass ca. 40 Prozent der privaten Geldanlagen, das heißt rund 1,9 Billionen Euro bei Banken und Sparkassen als Sicht-, Termin- und Spareinlagen sowie als Sparbriefe angelegt sind. Die niedrige Verzinsung der Einlagen führt dabei unter Berücksichtigung der aktuellen Inflationsrate zu einer schleichenden Entwertung der Ersparnisse.
Den Artikel Bank von Dr. Bernd Sprecher finden Sie hier.
Den NewsStream-Beitrag zum privaten Geldvermögen vom 16.08.2012 in Deutschland finden Sie hier.