Entsorgung von digitalen Datenträgern wird nicht ernst genommen

Im Bereich Löschung digitaler Daten und Entsorgung von IT-Altgeräten besteht in deutschen Unternehmen noch Nachholbedarf, so die aktuelle Umfrage von Kroll Ontrack, ein auf Datenrettung und Information Management spezialisierte Dienstleister. In einer telefonischen Befragung sprachen sie im zweiten Quartal dieses Jahres mit 165 IT-Spezialisten aus kleinen und mittleren Unternehmen.

Während gut 73 Prozent der befragten Unternehmen einen Aktenvernichter besitzen, um schriftlich Fixiertes endgültig zu entsorgen, gaben weniger als die Hälfte an (40 Prozent)  an, elektronisch gespeicherte Daten professionell zu löschen. Sogar nur 12 Prozent der Befragten erklärten, dass Entsorgung der IT-Altgeräte im Unternehmen geregelt wird.

Neben einem Mangel an Regulierung ist laut Befragung vor allem die gegenwärtige Situation an Kontrollmaßnahmen prekär: Ein Viertel der befragten IT-Spezialisten verkündete, niemand überprüfe, ob vertrauliche Daten auch wirklich gelöscht wurden. Zwar ist die IT-Abteilung in den meisten Unternehmen die Kontrollinstanz für die Datenlöschung und Löschkontrolle, allerdings gerät diese in Komplikationen mit den Compliance-Beauftragten. Bei einem eventuellen Datenmissbrauch kann das Unternehmen bestraft werden. Dass nur 1 Prozent der Befragten Compliance-Beauftragte mit der Kontrolle der Datenlöschung beauftragt, veranschaulicht diesen Missstand.

Auch die Löschung von Mobilfunkgeräten wird nicht hinreichend überwacht. Lediglich ein Zehntel der Unternehmen kümmern sich um die fachgerechte Löschung von Daten auf Firmenhandys. Wenn diese verloren gehen, kann man vielmehr Informationen als nur Kundentelefonnummern aus ihnen herausziehen. Für die Entsorgung digitaler Daten stehen grundsätzlich drei Wege zu Verfügung. Eine Entmagnetisierung der IT-Geräte, ein Überschreiben mit geeigneter Software oder die physikalische Zerstörung.

Weitere Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.