Bei der Entwicklung neuer Rechnungslegungsstandards für das Versicherungswesen wurden große Fortschritte erzielt, so die Sigma-Studie des Rückversicherers Swiss Re. Nach Meinung von Kurt Karl, Chefökonom der Swiss Re und Autor der Studie wird jedoch keine Einführung neuer Standards vor 2016 stattfinden.
Positiv sei aber, dass die Standards nun durch eine stärkere ökonomisch orientierte Bewertung die spezifischen Charakteristika von Versicherungen stärker einbeziehen. Die Versicherer müssen laut Swiss Re für eine größere Transparenz dennoch sicherstellen, dass sie Berichtsmetriken verwenden, die ihren wahren ökonomischen Wert für alle Anspruchsgruppen klar und prägnant darstellen.
Schon seit zehn Jahres bemühen sich internationale Standardsetter, wie dar International Accounting Standards Board (IASB) und das US-amerikanische Financial Accounting Standards Board (FASB) um eine Reform der Versicherungsbilanzierung und damit einem neuen Bewertungsrahmen für Versicherungsverträge für eine aussagekräftigere Rechnungslegung. Weiterhin ist das Ziel eine Aktualisierung bereits vorhandener Standards der Rechnungslegung für andere Finanzinstrumente, da diese den größten Teil der Kapitalanlagen der Versicherer bilden.
Bei der Erstellung ihrer Abschlüsse benötigen die Versicherungs-Unternehmen Methoden für die Bewertung ihrer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten und für die Erfassung der entsprechenden Erlöse und Aufwendungen. Speziell im Versicherungsbereich sind die Fragen nach Bewertung und Bemessung kritisch – bspw. den Cashflow aus Versicherungsverträgen im Vorhinein abzuschätzen.
Die Vorschläge der Boards können weitreichende strategische Konsequenzen für Versicherer mit sich bringen. Obwohl das Vorgehen für neue Standards begrüßt wird, gibt es in Detailfragen noch große Unstimmigkeiten, bspw. darüber, welche Komponenten in die Bewertung von Verbindlichkeiten einfließen und ihre Veränderungen im Zeitablauf.
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Die Sigma-Studie der Swiss Re finden Sie als PDF zum Download unter diesem Link.