Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, lehnt die europäische Bankenaufsicht EBA den Entwurf ab, von Banken bei der Vergabe von Firmenkrediten an kleine und mittlere Unternehmen weniger Eigenkapital zu verlangen als unter Basel III vorgesehen. Dies riskiere die finanzielle Stabilität der Geldinstitute.
Kleine und mittlere Unternehmen sind nach Angaben der EBA besonders affin für konjunkturelle Schwächephasen, sodass bei ihrer Finanzierung Vorsicht zu walten habe. Dass mehr Kredite für kleine und mittlere Unternehmen mit den Basel III Vorgaben ermöglicht würden, sei bloße Spekulation. Hintergrund ist, dass nach der CRD IV kleinen und mittelständischen Unternehmen eine geringere Risikogewichtung zugeordnet werden soll, um Kreditflüsse in diesem Segment anzuregen.
Mit der Kritik der EBA gelangt die EU in Rechtfertigungszwang, so die FTD. Die weltweit publizierte Kritik an Basel III zu einem so frühen Zeitpunkt erscheint prekär – vor allem da sie von der eigenen Aufsicht kommt. Eine Kursänderung sei dennoch unwahrscheinlich. Darum fordert die EBA zumindest weitere, ergänzende Ansätze:
- Ein teilweiser Ausschluss von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen bei der Berechnung des vorgesehenen Kapitalerhaltungspuffers
- Eine alternative Regulierung, um die Zyklizität im Finanzierungsangebot für kleine und mittlere Unternehmen in Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten zu überwinden. Hier bleibt die EBA jedoch einen konkreten Vorschlag schuldig.
- Ein nicht auf die risikogewichteten Vermögenswerte bezogenen Nachlass bei mittelständischen Krediten, der am Ende der Eigenkapitalberechnung wirkt.
Die Nachricht von FTD zur Kritik der EBA an Basel III finden Sie hier.