Deut­sche Wirt­schaft trotzt 2012 euro­päischer Wirt­schafts­krise

Seit der europäischen Finanzkrise  und seit dem Jahr 2007 erzielt der Deutsche Staat nun erstmals wieder ein Finanzierungsüberschuss. 2012 wuchs das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozent. Zwar stieg das BIP in den Vorjahren deutlicher (4,2 und 3,0 Prozent), jedoch handelte es sich dabei um Aufholprozesse nach der Wirtschaftskrise 2009, wie das statistische Bundesamt vermeldet. „Im Jahr 2012 erwies sich die deutsche Wirtschaft dagegen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld als widerstandsfähig und trotzte der europäischen Rezession“, berichtet Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Die deutsche Konjunktur kühlte sich allerdings in der zweiten Jahreshälfte deutlich ab. Kalenderbereinigt beträgt die BIP-Wachstumsrate 0,9 Prozent, da 2012 drei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als 2011.

Eckdaten des BIP 2012

  • 2012 wurden preisbereinigt insgesamt 4,1 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als im Vorjahr exportiert. Der Außenbeitrag (die Differenz zwischen Import und Export) steuerte 1,1 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum bei. Damit ist er wichtigster Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. 
  • Im Inland betrugen private Konsumausgaben 0,8 Prozent und staatliche Konsumausgaben 1,0 Prozent mehr. Die Investitionen gingen zum Teil deutlich zurück (Bauinvestitionen: -1,1 Prozent; Ausrüstungsinvestitionen: -4,4 Prozent). 
  • Insgesamt stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche genau wie das BIP um 0,7 Prozent. Dienstleistungsbereiche legten dabei zum Teil kräftig zu, während das Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe (-0,8 Prozent) als auch das Baugewerbe (-1,7 Prozent) ins Minus sanken.
  • Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2012 mit 41,6 Millionen das sechste Jahr in Folge einen neuen Höchststand.
  • Der Staatssektor beendete das Jahr nach noch vorläufigen Berechnungen mit einem Finanzierungsüberschuss in Höhe von 2,2 Milliarden Euro und kann erstmals seit 2007 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen.

Weitere Informationen des Statistischen Bundesamts zum Bruttoinlandsprodukt 2012 finden Sie hier.