Dass Basel III pünktlich zum 1. Januar 2012 in Kraft tritt, davon ist die Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Elke König überzeugt. „Ich erwarte, dass der Termin gehalten wird, zu dem sich die G-20 verpflichtet haben“, erklärte sie dem Wall Street Journal Deutschland. „Den Banken wird die Umstellung auf die neuen Anforderungen einiges abverlangen, aber gelingen“.
Hans Reckers, Geschäftsführer des Bundesverbandes öffentlicher Banken (VÖB), sieht das jedoch anders und fordert ein Jahr Aufschub der Basel III Richtlinien. „Bei der europäischen Umsetzung von Basel III sind weiterhin viele Fragen offen. Dies betrifft nicht nur Details.“
Der Präsident des Deutschen Sparkassen und Giroverbands (DSGV) Georg Fahrenschon stimmt in das Kontra mit ein: „Bis heute liegt nicht einmal ein endgültiger Text für die Verordnung und Richtlinie auf Brüsseler Ebene vor“. Der angestrebte Zeitplan befindet sich seiner Ansicht nach fern der Realität: „Ich habe den Eindruck, dass die Komplexität auf der politischen Seite deutlich unterschätzt wird“, so Fahrenschon. Die Umstellung der Datenverarbeitungssysteme sei kurzfristig nicht zu bewerkstelligen und benötige mehr als zwei Monate.
Gegen eine Verschiebung von Basel III stellen sich die Regierungsvorstände der G-20 Länder. Sie haben eine gemeinsame Vereinbarung unterschrieben, dass Basel III zum Jahresende umgesetzt werden soll.
Mehr Informationen zur Einführung von Basel III:
Der NewsStream-Beitrag Basel III: EZB drängt auf schwächere Liquiditätsrichtlinien beinhaltet u.a. einen Kommentar von Wolfgang Schäuble, der eine fristgerechte Umsetzung für möglich hält.
Zudem berichtete die Redaktion schon über den Kommentar des Bankenverbandes zum CRD IV Umsetzungsgesetz.