Banken in Europa blicken in trübe Zukunft

Die Manager der europäischen Banken rechnen laut der Studie „Bankenbarometer Deutschland/Europa” 2013 mit einer Zuspitzung der Schuldenkrise und weiterem Stellenabbau.

48 Prozent der befragten Banken in Deutschland gehen von einer leichten Verschlechterung der allgemeinen Geschäftslage für das nächste halbe Jahr aus. Europaweit zeigten sich Großbritannien, Österreich und Italien dabei noch am zuversichtlichsten: Dort überwiegten jeweils die Prognosen einer verbesserten wirtschaftlichen Lage. Bezogen auf ihre eigene Geschäftslage hofft jede vierte befragte Bank in Deutschland (25 Prozent) in den kommenden sechs Monaten auf eine Verbesserung. Beinahe 40 Prozent erwarten dagegen eine Verschlechterung ihrer Position. Das genaue Gegenteil zeichnet sich in den Hoffnungen der Banken anderer europäischen Staaten ab: Hier überwiegt der Anteil der Optimisten (37 Prozent) deutlich gegenüber dem Anteil der Pessimisten (24 Prozent). „Der deutsche Bankensektor ist gezwungenermaßen auf Schrumpfkurs“, stellt Claus-Peter Wagner, Managing Partner Financial Services Deutschland bei Ernst & Young, fest. Ein Personalabbau ist nur schwer zu vermeiden – sowohl in Deutschland als auch europaweit. Der Bereich Stabsfunktionen und Verwaltung ist mit 71 Prozent am stärksten betroffen.

Risikomanagement ist weiterhin Thema Nummer eins bei Banken. Im Allgemeinen ist mit einem Anstieg an Maßnahmen der Risikovorsorge zu rechnen, zeigen die Ergebnisse der Umfrage. Fast jede zweite Bank in Deutschland (46 Prozent) erwartet, dass die Risikovorsorge im eigenen Kreditgeschäft in den nächsten sechs Monaten steigen wird. Neben dem Risikomanagement stehen auch die Vorbereitungen auf Basel III sowie Prozessoptimierungen hoch oben auf der Agenda der Kreditinstitute.

Die Finanztransaktionsteuer und die europäische Bankenunion stoßen in der Umfrage eher auf Ablehnung. Nur 6 Prozent der befragten deutschen Banken stimmen einer europäischen Bankenunion ohne Vorbehalte zu. Jede zweite deutsche Bank ist entweder gegen eine Finanztransaktionssteuer oder bezeichnet diese als wirkungslos.

Für die Studie befragte die der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young 269 Banken in mehreren europäischen Ländern, darunter Institute aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Skandinavien und der Schweiz. 50 Banken nahmen in Deutschland an der Umfrage teil.

Die Pressemitteilung zur Studie „Bankenbarometer Deutschland/Europa 2013“ lesen Sie hier.

Die Ergebnisse der Studie als PDF-Dokument finden Sie hier.

Den NewsStream-Beitrag zum Fortschritt der Finanztransaktionssteuer lesen Sie hier.