Am vergangenen Donnerstag befürwortete der Bundesverband IT-Sicherheit e. V. (TeleTrusT) in Berlin die vom Bundesinnenministerium (BMI) vorgeschlagene Meldepflicht für schwerwiegende Cyber-Angriffe. Laut BMIsolle die Notwendigkeit zur Meldung dem Schutz der öffentlichen Ordnung dienen und zugleich bei der Entwicklung von abgestimmten, strategischen Gegenmaßnahmen behilflich sein.TeleTrustT bekräftigt die Unerlässlichkeit einer Meldepflicht mit der Begründung, dass ein zwangloses Meldesystem nicht den benötigten Überblick über Angriffshäufigkeiten und -szenarien biete. Somit sei eine EU-weit einheitliche Regelung bezüglich Meldeanlässen und der Festlegung von Verfahren erforderlich.
Die Gewerkschaft der Bundespolizei (GdP) forderte vergangene Woche ebenfalls im Vorfeld des16. Europäischen Polizeikongresses Wirtschaftsunternehmen und staatliche Betriebe auf, jegliche Form von bekanntgewordener Cyberkriminalität zur Anzeige zu bringen. „Der Staat darf seinen Strafverfolgungsanspruch in keinem Deliktsbereich aufgeben und sein Gewaltmonopol nicht gefährden,“ so GdP-Vorsitzender Bernhard Witthaut:
Hintergrund
Bereits Ende des Jahres 2012 beteuerte das BMI während der Meridian 2012 International Conference, dass durch die zunehmende Vernetzung der Wirtschaft und durch die steigende Abhängigkeit der Unternehmen vom Internet sich auch die Risiken verschärfen. Dadurch gewinne das Funktionieren der IT-Systeme und ein sicherer Cyber-Raum zunehmend an Bedeutung.
Mit Forderung einer Meldepflicht für Cyber-Angriffe wird somit versucht, ein rechtskräftiges Lagebild zu erstellen, um die Betreiber fraglicher Infrastrukturen gezielt durch die Versorgung von Informationen besser aufstellen zu können. Zielsetzung ist demnach, Sicherheitslücken zu schließen und Systeme zu entwickeln welche weniger anfällig für Risiken sind.
Die ausführliche Meldung des TeleTrusT finden Sie hier.
Die Pressemitteilung des GdP finden Sie hier.
Die Meldung des BMI zum Risiko Internetkriminalität im Rahmen der 2012 Meridian Conference finden Sie hier.