Noch am Dienstag, 22. Januar sprach sich ein Zusammenschluss aus Wirtschafts- und Finanzverbänden gegen ein Trennbankensystem aus, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nicht zu beeinträchtigen. Am selben Tag gab der deutsch-französische Ministerrat in einer gemeinsamen Erklärung an, den Vorschlägen der Liikanen-Gruppe – also einem Trennbankensystem – folgen zu wollen, um die mit „spekulativen Tätigkeiten verbundenen Risiken zu mindern, die Finanzstabilität zu bewahren und die Wirtschaft effizient zu finanzieren“.
Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes äußerte sich am 23. Januar zum Erhalt des Universalbanksystems mit einer global koordinierten Regulierung wie folgt:
„Alleingänge helfen nicht, das Finanzsystem insgesamt stabiler zu machen. Das gilt für die Finanztransaktionssteuer ebenso wie für den aktuellen Beschluss des deutsch-franz. Ministerrates, den Liikanen-Vorschlägen zu folgen. Es wird nicht möglich sein, Teile des Bankgeschäftes abzuspalten, ohne das Universalbankensystem in Deutschland und Europa zu beschädigen. Gerade in Deutschland ist das Modell der Hausbank, die als Universalbank ihren Kunden alle wesentlichen Bankdienstleistungen aus einer Hand anbietet, seit langem erfolgreich. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft zieht ihre Stärke auch aus diesem Universalbankenmodell. Deshalb haben sich die neun Spitzenverbände der Real- und Kreditwirtschaft in einer gemeinsamen Erklärung einstimmig zum Erhalt des Universalbankensystems bekannt. Durch das Universalbanksystem können die Unternehmen über ihre Hausbank kostengünstig Absicherungsgeschäfte gegen Währungs-, Zins und Rohstoffrisiken abschließen. Statt Banken aufzuspalten, ist eine global koordinierte Regulierung der beste Weg, das Finanzsystem stabiler zu machen.“
Die Pressemitteilung des Bankenverbandes zu den Plänen des Ministerrates finden Sie hier.