Unter dem Motto „Europa zwischen Krise und Aufbruch“ diskutierten auf dem ersten gesellschaftspolitischen Forum „Reflexionen 2012“ Vertreter von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die latenten Fragen und bevorstehenden Entscheidungen, die laut Bankenverband auf Europa zukommen.
Bereits in der Keynote ging Christian Lindner, Vorsitzender der Landtagsfraktion und des Landesverbandes der FDP in Nordrhein-Westfalen, der grundlegenden Frage der politischen Führung und der Berücksichtigung möglicher Alternativen in der Politik nach. Die Soziale Marktwirtschaft, die Leistungsprinzip und Solidarprinzip in der Gesellschaft verbinde, habe sich seiner Meinung nach historisch sehr bewährt Die vermeintliche Alternativlosigkeit der Politik würde oft als Vorwand genutzt, um im „Windschatten der Legitimationskrise der marktwirtschaftlichen Ordnung“ alte, nach Lindners Aussage längst von der Wirklichkeit widerlegte ideologische Konzepte wieder auf die Tagesordnung zu bringen.
Die Zukunft des Finanzmarktes
Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete das Streitgespräch über die Ausgestaltung und die Zukunft des Finanzmarktes zwischen Peer Steinbrück, designierter Kanzlerkandidat der SPD und Jürgen Fitschen, Co-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank. Beide stellten den Primat der Politik nicht in Frage, debattierten jedoch über ein Trennbankensystem in der Bundesrepublik. Sie waren sich einig, dass Banken in einer Marktwirtschaft scheitern können müssen, ohne den Steuerzahler zu belasten. Fitschen betonte, dass im Zentrum der Finanzkrise keine Universal- sondern Investmentbanken standen und ein Trennbankensystem negative Konsequenzen für Unternehmen wegen schlechterer Konditionen in Bezug auf Kredit und Liquidität mit sich bringe.
Weitere Themen wie die Begleiterscheinungen und Folgen der Staatsschuldenkrise, die Euro-Problematik sowie die Finanzierung und die Zukunft des Wohlfahrtstaates wurden in verschiedenen Panels diskutiert.
Eine ausführliche Review der Veranstaltung Reflexionen 2012 finden Sie hier. Die ausführliche Berichterstattung finden Sie als PDF-Datei hier.