Europäischer Bankenverband ersucht Aufschub von Basel III

Am 20. November berichtete die NewsStream-Redaktion bereits über den fortwährenden Streit um Basel III. Die USA kündigte in der vergangenen Woche an, die Umsetzung auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Ein alternativer Termin zur Implementierung wurde nicht genannt. Aber auch in Europa werden die Stimmen der Kritik deutlicher.

Die European Banking Federation (EBF) schrieb einen öffentlichen Brief an den EU-Abgeordneten Michel Barnier, in welchem sie um mehr Zeit bittet, damit der weltweite Finanzwettbewerb nicht verzerrt wird und zu Ungunsten der EU ausfällt.

In dem öffentlichen Brief spricht sich die EBF noch einmal deutlich für Basel III aus, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt. Die Zurückhaltung der US-Behörden, schon bei der Umsetzung von Basel 2.5, und nun auch bei Basel III, bereite Sorgen, dass der Wille der Staaten, ein risikoorientiertes und klug gestaltetes Umfeld für die Banken zu schaffen, wankt. Vor allem wenn den EU-Banken neue Kapitalanforderungen, Liquiditätspolster, Verschuldungsquoten und eine neuorganisierte Bankenaufsicht bevorsteht. Eine Umsetzung vor 2014 sei deshalb höchst unvorteilhaft für die Banken in der Eurozone, deren Wirtschaftlichkeit zunehmend unter Druck stehe. Die frühzeitige Umsetzung hindere sie daran, den wirtschaftlichen Aufschwung zu unterstützen. Durch die Entscheidung der USA entstehe ein unausgeglichener Wettbewerb, weshalb auch die Umsetzung der CRR/CRD IV vorerst auf den 1. Januar 2014 verschoben werden solle. Dies würde auch ein angemesseneren Zeitrahmen darstellen, in welchem die Finanzinstitute die notwendigen technischen Standards ausarbeiten können. So sei gewährleistet, dass die Umsetzung eher zuverlässig als in Eile vonstatten geht.

Den Brief der EBF an EU-Minister Barnier lesen Sie als PDF-Dokument hier.

Die NewsStream-Meldung über den Basel III-Streit und den Aufschub der USA lesen Sie hier.