In einem Beitrag auf CFO-World führt Dirk Elsner aktuelle Probleme der Single European Payments Area auf. Hauptkritikpunkt ist eine seiner Meinung nach, sehr unzeitgemäße Handhabung der Lastschriftmandate: Künftig müssen handschriftlich unterzeichnete Erklärungen beim Zahlungsempfänger vorliegen. Zwar existiert theoretisch auch die Möglichkeit auf ein e-Mandat zurückzugreifen, jedoch erfüllen Deutsche Sparkassen und Banken derzeit nicht die diesbezüglichen Anforderungen. Die Deutsche Kreditwirtschaft suche momentan nach Lösungen, berichtet Elsner, allerdings haben diese nicht mit einfachen Web-Formularen oder e-Mails – der momentan gängige Weg – zu tun.
Das stellt Unternehmen vor Probleme: Banken werden die online eingereichten SEPA-Lastschriften vermutlich ausführen, wenn alle Anforderungen erfüllt sind, nicht aber unbedingt eine physikalische Unterschrift vorliegt. Stellt sich heraus, dass die Transaktion nicht verfahrensgemäß ist, beträgt die Widerspruchsfrist des Zahlenden im SEPA-Regelwerk 13 Monate. Das Risiko liegt hier deshalb allein beim Zahlungsempfänger. Ein gutes Risikomanagement sollte deshalb in der Planung beachten, dass ein Teil der Lastschriften zurückgegeben werden kann. Elsner geht weiterhin davon aus, „dass Banken außerdem selbst dieses Risiko einschätzen werden und dies bei den Kreditlimits für ihre Kunden berücksichtigen.“
Besonders problematisch wird der Aspekt des fehlenden schriftlichen Mandats, wenn große Finanzbeträge betroffen sind oder ein Zahlungspflichtiger in die Insolvenz geht. Insolvenzverwalter könnten den Zeitraum der Widerspruchsfrist nutzen um alle Lastschriften zu stornieren.
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