Finanzstabilitätsbericht 2012 der Bundesbank

Der von der Deutschen Bundesbank am Mittwoch veröffentlichte Finanzstabilitätsbericht zeigt, dass sich trotz Reduktion der Verschuldungsquoten die Risiken für das deutsche Finanzsystem im Vergleich zum Vorjahr nicht verringert haben.

Während deutsche Banken zunehmend auf stabilere Refinanzierungsquellen wie Kundeneinlagen zurückgreifen, ist es die europäische Schuldenkrise die auch die Finanzstabilität in Deutschland bedroht. Das niedrige Zinsniveau, die hohe Liquidität und mögliche Übertreibungen am deutschen Immobilienmarkt könnten die Finanzstabilität künftig gefährden.

 Zusätzliche strukturelle Entwicklungen belasten die Ertragslage der Banken mittelfristig. „Dazu gehören die Kosten der Regulierung ebenso wie der sich abzeichnende schärfere Wettbewerb um Kundeneinlagen und um das Kreditgeschäft“, so Sabine Lautenschläger, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank. „Kreditinstitute sollten daher ihre Geschäftsmodelle fortlaufend auf den Prüfstand stellen und sich zügig dem stärker werdenden Wettbewerb anpassen; auch Konsolidierung sollte kein Tabu sein“.

Bisherige Maßnahmen der Notenbanken haben zu einer „stärkeren Übernahme von Risiken durch den öffentlichen Sektor und zu einer Verfestigung des Niedrigzinsumfelds geführt“, so Dr. Andreas Dombret, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank. „Die Nebenwirkungen der kurzfristigen Stabilisierung können sich mittel- bis längerfristig als Hypothek für die Finanzstabilität erweisen“, gab er zu bedenken. Angesichts der niedrigen Zinsen hat die Bundesbank ihren Fokus auch auf die Entwicklung der deutschen Immobilienmärkte gerichtet.

Ebenso spielt das globale Schattenbankensystem eine bedeutende Rolle für die Finanzstabilität Deutschlands. Das Nettovermögen des von Schattenbanken verwalteten Geldes macht etwa 15 Prozent der Bilanzsumme des regulären Bankensystems aus. Es ist jedoch möglich, dass sich Risiken aus dem globalen Schattenbankensystem rasch auf das deutsche Finanzsystem übertragen.

Den Finanzstabilitätsbericht finden Sie als PDF-Dokument zum Download auf der Internetseite der Deutschen Bundesbank.