Europäische Bankenaufsicht mit der BaFin?

Wie der Focus berichtet, fordert die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine große Rolle bei der Gestaltung der künftigen europäischen Bankenaufsicht zu spielen. Diese liegt nach den Plänen der EU momentan jedoch allein bei der Europäischen Zentralbank.

 „Wenn die Aufsicht bei der EZB angesiedelt wird, würde ich mich freuen, wenn qualifizierte Bafin-Mitarbeiter zur EZB gehen.“, erklärte die BaFin Präsidentin Elke König. „Ich würde mir wünschen, dass am Ende sehr viel Bafin-Wissen, sehr viel Bafin-Know-how drin ist“.

In einem Interview im BaFin-Journal 10/2012 bezüglich der EZB-Aufsicht hielt sich die Präsidentin der Finanzaufsichtsbehörde über die Zukunft der BaFin noch unkonkret. „Die BaFin und die anderen nationalen Aufsichtsbehörden werden auch unter dem neuen Regime unverzichtbar sein. Aber ihre Rolle und ihre Aufgaben werden sich verändern. Wie genau, wissen wir noch nicht. Hier stellt sich wieder die Frage der Verantwortlichkeit und der Schnittstellen. Jedenfalls werden wir noch intensiver auf europäischer Ebene zusammenarbeiten, als das jetzt schon geschieht.“ Mit ihren Forderungen für die führende Rolle bei der Bankenaufsicht geht König in die Offensive. Die Einrichtung einer starken und zentralen Bankenaufsicht, die hauptsächlich durch die EZB geregelt wird, befürwortete sie bereits im Oktober.

Im Kontext der Forderungen betonte König erneut: „Ich halte eine stärkere Europäisierung der Bankenaufsicht für richtig und geboten.“ Eine Trennung der geldpolitischen von der aufsichtsrechtlichen Rolle der EZB bleibt jedoch ein fortwährendes Thema.

 

Die Meldung vom Focus bezüglich Königs Forderungen lesen Sie hier.

Den NewsStream-Beitrag zum BaFin-Journal 10/2012 finden Sie hier.