Eine aktuelle Studie der PricewaterhouseCoopers AG zeigt, dass die Zahl der Fälle von Wirtschaftskriminalität im Bereich der Handels- und Konsumgüterindustrie in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen hat.
Die Studie zeigt: Während 2007/2008 schon 56 Prozent der Unternehmen aus diesem Sektor von Betrug und kriminellen Handlungen betroffen waren, sind es 2012 bereits rund 75 Prozent – ein Anstieg um fast einen Viertel. Zählt man im Zeitraum zwischen 2009 und 2011 noch die konkreten Verdachtsfälle hinzu, steigt dieser Wert sogar auf 84 Prozent an. Auch der kriminell verursachte Schaden stieg an. Im Zeitraum von 2007 bis 2012 ist der durchschnittliche Gesamtschaden von einer Millionen auf 1,5 Millionen Euro gestiegen.
Der größte Anteil des verursachten Schadens fällt auf Vermögensdelikte zurück. Die Studie zeigt, dass über 80 Prozent auf Diebstähle durch Kunden oder Unterschlagung durch Personal zurückzuführen ist. Auch die Produktentwicklung steht im Fokus krimineller Handlungen: gut ein Drittel der befragten Unternehmen meldete Patent- und Markenrechtsverletzungen. Selbst Korruption spielt heute für die Handels- und Konsumgüterindustrie eine wichtigere Rolle als noch vor fünf Jahren: der Anteil stieg leicht auf nun 15 Prozent, stellt die Studie fest.
Dass bei steigender Kriminalität auch Maßnahmen zur Kontrolle und Prävention an Bedeutung gewinnen liegt auf der Hand. Zwar ist der Anteil der Unternehmen mit Compliance-Programm von einem Fünftel auf fast die Hälfte gestiegen, allerdings handelt es sich dabei immer noch nicht um einen Optimalwert. Der Grund dafür ist, dass die ungesicherten Unternehmen immer noch Bedenken über die Kosten-Nutzen-Relation tragen – 40 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass die Kosten eine Compliance Programms nicht durch den erzielbaren Nutzen gedackt werden.
Die Studie der PwC AG zur gestiegenen Wirtschaftskriminalität finden Sie hier.