Solvency II – das sieht die EIOPA für das kommende Jahr vor

Der europäische Versicherungsmarkt ist der größte weltweit. Der Nutzen von Solvency II – einem europaweit harmonisierten Rahmenwerk, welches Versicherern Anreize bietet, ihre Risiken besser zu verstehen, zu messen und zu handhaben – ist daher enorm.

Solvency II – der Status quo

Die zuständige Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung EIOPA ist mit der Wegbereitung schon vorangeschritten. Derzeit konsultiert die EIOPA noch die technischen Standards und Richtlinien für das legislative Rahmenwerk von Solvency II. Wie die Versicherungs-Aufsichtsbehörde berichtet, war die letzte Impact-Studie, bei der mehr als 2.500 Versicherungsunternehmen zu Solvency II befragt wurden, sogar die umfassendste des gesamten Finanzsektors. Die Studie liefert Ergebnisse über die Schlüsselaspekte des Solvency-Regelwerks wie Berichterstattung und langfristige Leistungsgarantien, welche nun in das Regelwerk eingearbeitet werden.

Finalisierung des Rahmenwerks 2013

Im kommenden Jahr 2013 will die EIOPA die Standards und Richtlinien des Rahmenwerks fertigstellen. Das Rahmenwerk besteht aus 53 Standards und Richtlinien, wie auch einer unabhängigen Richtlinie zu externen Prüfungen & Audits zum Zwecke öffentlich abrufbarer Informationen. Genauer umfasst das Solvency II-Regelwerk Fragen und Themen der Kapitalanforderungen, eigenen Mittel, internen Modelle, der Gruppenaufsicht, der Aufsichtstransparenz und –verantwortung, der Berichterstattung und der Veröffentlichung, Angaben zu Bewertungen von Vermögensanlagen wie auch Verbindlichkeiten und schließlich der Steuerung.

 

Die wichtigsten Pläne der EIOPA bezüglich Solvency II für das kommende Jahr

  • Das Publizieren einer Liste an autorisierten Firmen für das Versicherungsgeschäft
  • Das Veröffentlichen eines Berichts bezüglich des Nutzens von Kapitalerweiterungen und der Intensität der Anwendung von diesen innerhalb der Mitgliedstaaten
  • Das Ableiten und Publizieren einer risk free rate
  • Die Zuordnung der Ratings von externen Credit Assessment Institutionen (Ratingagenturen)
  • Das Publizieren von Listen der Typologisierung regionaler Regierungen und lokaler Autoritäten
  • Das Spezifizieren von notwendigen Anpassungen für Währungen, die an den Euro gekoppelt sind
  • Das Nachweisen eines drastischen Abfalls der Finanzmärkte bei Anwendung einer ausgedehnten Solvency Capital Required (SCR)-Genesungsperiode
  • Das Berichten über die Funktionsweise der Aufsichtsinstitute und die Ernennung einer Gruppenaufsicht
  • Das Errichten eines Zentrums für Fachwissen über den Gebrauch von internen Modellen unter Solvency II
  • Das Erarbeiten von Best-Practices im Aufsichtsprozess und das Gestalten einer einheitlichen Aufsichtskultur unter Aufsehern

 

Weitere Informationen zu Solvency II erhalten Sie im PDF-Dokument Arbeitsprogramm der EIOPA zum Herunterladen.