Olympus Buchhaltungsbetrug – Schuldeingeständnisse

Der japanische Produkthersteller für Fotografie und Medizin und drei der ehemaligen Führungskräfte bekennen sich dem Buchhaltungsbetrug schuldig. Dies vermeldete die New York Times am 25. September, beinahe ein Jahr, nachdem der eigentliche Skandal stattgefunden hat.

Gut 1,7 Milliarden US-Dollar wurden in Japans größtem Buchhaltungsskandal vertuscht. Dieser kam ans Licht, als der ehemalige Generaldirektor Michael Woodford von der Geschäftsleitung im Oktober 2011 gefeuert wurde, nachdem er zwielichtige Geschäfte, die undurchsichtige Beraterhonorare und Abschreibungen auf vier Firmenkäufe betrafen, hinterfragte. Was Woodford zu dieser Zeit nur erahnen konnte, war, dass diese Geschäfte systematisch dazu genutzt wurden, die Bilanzen der Firma zu glätten und beinahe 2 Milliarden Dollar Verluste zu vertuschen. Eigentlich ging der Vorstandsvorsitzende davon aus, es handle sich bei den Transaktionen um Diebstähle, durchgeführt vom damaligen Chairman Tsuyoshi Kikukawa. Deshalb schaltete Woodford Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers ein. Ein später einberufener, externer Prüfungsausschuss, das Third Party Committee, deckte den Vorfall durch genaue Prüfungen und Fragebögen an Involvierte vollständig auf. Es kam ans Licht, dass Kikukawa das Geld nicht gestohlen hatte, sondern nur versucht hatte, die Bilanzmanipulation zu verdecken, ohne den Ruf des Unternehmens dabei gefährden zu wollen. Die Zuständigkeit für die Prüfung der Transaktionen bezüglich Geldwäsche lag zu diesem Zeitpunkt bei der Deutschen Bank. Diese gab jedoch nie Auskunft über die Details der Prüfungen.

Nun wurden Kikukawa, der ehemalige Vize-Präsident Misashi Mori und ein ehemaliger Interner Revisor Hideo Yamada angeklagt. Allen drei könnten nun Haftstrafen bis zu 10 Jahren bevorstehen und Geldstrafen in Höhe von 128.000 US-Dollar. Die Bußen gegenüber Olympus belaufen sich auf über einer Millionen Dollar. Zwölf Klagen von Aktionären bezüglich des tiefen Falls der Aktienkurse von Olympus wurden bereits eingereicht.

Weite Informationen bezüglich der Schuldeingeständnisse der drei ehemaligen Führungskräfte von Olympus finden Sie hier.

Näheres zu den Hintergründen des Skandals finden Sie auf Spiegel-Online.