Die Bedeutung des Zielsystems in der risikoorientierten Abschlussprüfung

Die Branchenveranstaltung audiconale der Audicon GmbH lädt auch dieses Jahr am 13. und 14. September in Düsseldorf Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Revisoren, Risiko- und Compliance-Manager sowie Rechnungsprüfer beziehungsweise Kämmerer ein, sich über die neusten Entwicklungen in den Bereichen Audit, Risk und Compliance informieren und beraten zu lassen.

Vor allem die Themengebiete skalierte Prüfung, E-Bilanz, Implementierung Interner Überwachungssysteme sowie Best-Practice-Ansätze für Fraud-Analysen und Prüfungen kommunaler Jahresabschlüsse stehen dieses Jahr im Vordergrund des Programms. Die Veranstaltung beinhaltet eine Vortragsreihe mit hochkarätigen Referenten wie Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher vom Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung oder Oliver Quost, Rödl & Partner GmbH. Außerdem erhalten Teilnehmer Tipps und Beratung zu individuellen Themenbereichen und Fragen wie auch Informationen zu Produktneuheiten.

Die NewsStream-Redaktion sprach im Vorfeld der Veranstaltung mit den Referenten, um einen näheren Einblick in die Themen und deren Aktualität zu erhalten.

Im heutigen Interview spricht Dr. Werner Krommes, Wekadit Revision über seinen Vortrag und über die zahlreichen Entwicklungen in der Branche.

 


 

  • Herr Dr. Krommes, was sind Ihrer Meinung nach die bedeutungsvollsten Entwicklungen der letzten 5 Jahre innerhalb der Revisionsbranche bzw. Wirtschaftsprüfung?

Es gibt mehrere Entwicklungen, die ich als bedeutungsvoll sehe: Beispielsweise das Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG), die Regelmäßigkeit nicht entdeckter Fehlaussagen in der Rechnungslegung und Wiederentdeckung der dv-gestützten Datenanalyse. Weiterhin das Grünbuch der EU-Kommission und die Erstarkung der mittelständischen Wirtschaftsprüfung.

Die Diskussion über die skalierte Prüfung und die Bestrebungen zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer sind auch nicht zu vernachlässigende Entwicklungen.

  • Was ist das Thema Ihres Vortrages?

Der Titel meines Vortrags lautet: „Zur Bedeutung eines Zielsystems in der risikoorientierten Abschlussprüfung“.

  • Warum ist Ihr Thema gerade in diesem Jahr wichtig?

Das Thema ist 2012 sehr aktuell, weil Audicon die Zielbildung ganz konkret in sein neues Audit Template aufgenommen hat.

  • Welche zwei Punkte möchten Sie in Ihrem Vortrag hervorheben?

Die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit sind von entscheidender Bedeutung für die Qualität einer Abschlussprüfung, denn sie bestimmen die Hierarchie der Ziele. Damit eng verbunden ist eine umfangreiche Information und permanente Fortbildung aller Mitarbeiter.

  • Gibt es konträre Meinungen zu Ihrem Standpunkt?

Im Grunde nicht. Es ist allerdings durchaus möglich, dass man das Arbeiten mit einem Zielsystem – aus welchen Gründen auch immer – nicht für erforderlich hält.

  • Welche Herausforderungen sehen Sie für die Branche in den nächsten 5 Jahren, Herr Dr. Krommes?

Eine Herausforderung besteht darin, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass der Berufstand aus Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Ebenso muss sich die Branche mit einer aggressiven Preispolitik auf dem Gebiet der Abschlussprüfung auseinandersetzen.

Die Fortsetzung einer sachgerechten Diskussion mit der EU-Kommission und ein wachsendes Verständnis für die International Standards on Auditing (ISA) sind weitere wichtige Punkte, die in den nächsten Jahren auf uns zukommen werden.

  • Glauben Sie, dass Ihre Arbeit durch die oben genannten Punkte erleichtert wird oder eher Hindernisse entstehen?

Angesichts der hohen Ansprüche an die Abschlussprüfung ist nicht mit einer Erleichterung zu rechnen. Besondere Hindernisse zeichnen sich nicht ab.

 

Nach kaufmännischer Lehre in Essen, Studium bzw. Promotion in München und kurzer Tätigkeit als Assistent der Geschäftsleitung in der nordrhein-westfälischen Textilindustrie trat Dr. Werner Krommes in eine große international tätige WP-Gesellschaft ein, der er fast 30 Jahre angehörte. Sein Aufgabenbereich führte ihn sowohl in das europäische Ausland als auch nach Nord- und Südamerika, Afrika und Asien. Mit den Aktivitäten im Ausland war dann neben dem Erwerb von Kenntnissen internationaler Rechnungslegung und Prüfung auch die Chance verbunden, Länderberichte in einen gesamtwirtschaftlichen, grenzüberschreitenden Zusammenhang einordnen und vor allem die Geschäftsrisiken eines deutschen Unternehmens aus einer größeren Distanz heraus beurteilen zu können. Schon frühzeitig widmete er sich der Aus- und Fortbildung der heranwachsenden Generation von Abschlussprüfern, einer Aufgabe, zu der auch die IDW-Kurse zur Vorbereitung auf das WP-Examen gehörten.

 


 

Interessenten finden weitere Details zur diesjährigen audiconale hier:

Ausführliche Informationen rund um die audiconale erhalten Sie 
auf der Veranstaltungsseite www.audiconale.de.

Audicon GmbH
Website: www.audicon.net