Audit Challenge 2012 – Noch 61 Tage bis zum Start

–  Interview-Reihe zum Audit Innovation Award 2012  –

Hervorragende Leistungen mit Innovations-Charakter im Bereich Interne Revision aus den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz verdienen Anerkennung. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Fachkonferenzreihe Audit Challenge zeichnet eine internationale Jury von angesehenen Fachleuten solche Leistungen aus. Damit sollen richtungsweisende methodische Konzepte und Innovationen für die Revisionsbranche gefördert und Fachkräfte wie auch Nachwuchs dazu angeregt werden, mit neuen Ideen über den Tellerrand hinaus zu denken.

Mit fachlicher Expertise und viel Engagement befassen sich die rund 50 Mitglieder der hochkarätigen Jury mit der Auswertung aller Einsendungen für den diesjährigen Audit Innovation Award. Sie bewerten innovative methodische Revisionsvorgehensweisen und Konzepte zur Lösung von aktuellen bzw. zukünftigen Problemstellungen im Bereich Revisions- und Prüfungswesen. Deren akribischer Blick gilt dem Innovationsgrad, der Effektivität und strategischer Relevanz, der Effizienz, dem Nutzen und Auswirkungsgrad sowie der praktischen Implementierungsfähigkeit der jeweiligen Einreichung.

Im Vorfeld der Audit Challenge 2012 Veranstaltung in Frankfurt am Main (23.-27. April) kommen die einzelnen Jurymitglieder zu Wort und äußern sich mit eigenen Impulsen zum Themenkomplex Interne Revision und Innovation. Lesen Sie hier einen Beitrag aus der Experten-Reihe – heute im Dialog mit Andreas Kempf, Leiter Konzernfunktion Revision und Risikomanagement, Carl Zeiss AG, Oberkochen.

______________________________________________________________________________________

Andreas Kempf

„Für unsere Branche liegen Herausforderungen in dem Finden
einer klaren Position zwischen Wirtschaftsprüfer, strategischer Steuerung und Controlling sowie in einer Abgrenzung
zu anderen ‚Audit? Bereichen.“

 

In seiner Funktion ist Andreas Kempf verantwortlich für die Revision und das Risikomanagement in der Carl Zeiss Gruppe. Beginnend mit seinem Eintritt bei Carl Zeiss war er an unterschiedlichen Standorten u. a. als Geschäftsleitungsassistent, Leiter in Restrukturierungs- und Reorganisations-Projekten sowie als Geschäftsbereichs-Controller tätig. Er leitete zuletzt die kaufmännischen Bereiche der Hensold AG (jetzt Carl Zeiss Sports Optics GmbH) in Wetzlar. Vor seinem Eintritt bei Carl Zeiss war er  Leiter Konstruktion/Entwicklung bei einem mittelständischen Automobilzulieferer. Kempf ist Diplom-Ingenieur (Maschinenbau), hat an den Universitäten Pittsburgh und Augsburg einen Executive MBA in Unternehmensführung erlangt und forscht darüber hinaus auf dem Gebiet der Corporate Governance.

______________________________________________________________________________________

  • Zum Thema Audit Innovation Award: Herr Kempf, was bedeutet für Sie der Begriff „Audit Innovation“?

Für mich bedeutet „Audit Innovation“ die kontinuierliche methodische und organisatorische Verbesserung der Revision sowie die Identifizierung geschäftsrelevanter Entwicklungen und eine Bewertung dieser vor dem Hintergrund des Revisionsauftrags.

  • Herr Kempf, für welche Themen würden Sie nach Antworten beim Audit Innovation Award suchen?

Themen, die ich in Verbindung mit dem Award suche, sind die Identifizierung zukünftiger Handlungsfelder für und in der Revision und die hierfür erforderliche inhaltliche, organisatorische und fachlich qualifizierte Aufstellung der Audit Funktion.?

  • Zum Thema Audit Challenge: Herr Kempf, was ist Ihr persönlicher Eindruck von der Audit Challenge?

Auf der Audit Challenge begrüße ich die Vorstellung künftiger Entwicklungen und relevanter Handlungsfelder sowie die Präsentation innovativer Lösungsansätze und die mögliche Adaptation von bewährten Methoden anderer Disziplinen (z. B. Qualitätsmanagement, Strategie, Personalmanagement).

  • Welche Herausforderungen haben Sie für Ihre eigene Revision in diesem Jahr definiert, Herr Kempf?

Die Entwicklung eines konsistenten Prüfansatzes in einem heterogenen Portfoliounternehmen mit diversen Geschäftsmodellen und unterschiedlichen systemischen Rahmenbedingungen stellt eine Herausforderung dar, die ich dieses Jahr für die eigene Revision definiert habe.

  • Herr Kempf, welche Herausforderungen sehen Sie für die Interne Revision allgemein im Laufe der nächsten 1-3 Jahre?

Eine gezielte Erweiterung des Spektrums über die reine Ordnungsmäßigkeit hinaus und beispielsweise die Abgabe von Prüfungsbewertungen auch vor dem Hintergrund der konkreten Auswirkung auf das operative Geschäft sehe ich als Herausforderungen für die Interne Revision allgemein im Laufe der nächsten 1-3 Jahre.

  • Welche Herausforderungen sehen Sie langfristig (in den nächsten 3-5 Jahren) für die Interne Revision, Herr Kempf?

Langfristig erkenne ich eine Herausforderung der Internen Revision im Umgang mit den zunehmenden regulatorischen Anforderungen und in der Entwicklung eines eindeutigen Profils, das diesen Rahmenbedingungen mit einer klaren Business-Orientierung begegnet.

  • Herr Kempf, welches Schlagwort oder Thema möchten Sie nennen, was Ihrer persönlichen Meinung nach den Bereich Internal Audit innerhalb der nächsten 12 Monate am intensivsten beschäftigen wird?

Meiner persönlichen Meinung nach ist die Auswirkung des EU-Grünbuchs das Thema, das den Bereich Internal Audit innerhalb der nächsten 12 Monate am intensivsten beschäftigen wird.

  • Welche operativen Weiterentwicklungsthemen sehen Sie auf der Prozessebene für die Interne Revision, Herr Kempf?

Auf der Prozessebene präsentiert sich ein operatives Weiterentwicklungsthema für die Interne Revision in der Effizienzsteigerung durch die zunehmende Risiko-Orientierung in der Prüfung und in einer klar dokumentierten Abgrenzung – das heißt Nicht-Prüfung – von Feldern mit geringem Risiko. Hierbei ergibt sich auch eine zunehmende „Automatisierung“ in der Überwachung von Standardthemen (z. B. systemischen Änderungen, Kontrolldurchführung etc.).

  • Herr Kempf, welche weitreichenderen Strategie-Themen sehen Sie für die Interne Revision?

Für die Interne Revision sehe ich weitreichende Strategie-Themen in der Entwicklung einer klaren Profilierung hin zum Business- bzw. strategischen Sparringspartner für das Management und in der Überwindung einer rein regulatorisch induzierten Wahrnehmung in den Unternehmen.

  • Welche Herausforderungen müssen generell für die Branche bewältigt oder gelöst werden, Herr Kempf?

Für unsere Branche liegen Herausforderungen in dem Finden einer klaren Position zwischen Wirtschaftsprüfer, strategischer Steuerung und Controlling sowie in einer Abgrenzung zu anderen „Audit“ Bereichen (beispielsweise Qualitätsmanagement) und in der Entwicklung eines übergreifenden Businessprofils.

Mehr zum Thema Audit Challenge 2012 erhalten Sie hier:

Die Homepage der diesjährigen Audit Challenge finden Interessenten hier.

Detaillierte Informationen zum Audit Innovation Award sind hier erhältlich.