Simulationen in der Unternehmenssteuerung

Im betriebswirtschaftlichen Methodenbaukausten scheinen Simulationen verglichen mit anderen Methoden noch eine Art Schattendasein zu führen. Zugleich ist die empirische Evidenz zur Nutzung von Simulationen durch Unternehmen im deutschsprachigen Raum aber sehr begrenzt. Daher kann man über mögliche Gründe für diese Vermutung nur spekulieren. So könnte es auf den ersten Blick daran liegen, dass sich das Vorurteil, Simulationen seien komplex und daher nur etwas für Spezialisten, hartnäckig zu halten scheint.

Nutzenbeitrag nicht ausreichend klar

Weitere Gründe könnten darin zu finden sein, dass der genaue Nutzenbeitrag von Simulationen vielen potenziellen Anwendern nicht ausreichend klar ist oder dass sich bereits die Modellbildung als herausfordernd erweist. So lautet die Einleitung eines Gemeinschaftsbeitrags in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „RC&A – Risk, Compliance & Audit“ (4/2012). Die an dem Artikel beteiligten Autoren sind Prof. Dr. Matthias Meyer vom Institut für Controlling und Rechnungswesen an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH); Frank Romeike, Geschäftsführender Gesellschafter von RiskNET GmbH; und Dr. Jan Spitzner, Geschäftsführender Gesellschafter von C21 Consulting GmbH.

Identifikation von allgemeingültigen Zusammenhängen und Faktoren

Ziel einer gemeinsam vom Portal RiskNET, dem Institut für Controlling und Rechnungswesen an der TUHH sowie C21 Consulting durchgeführten Studie war es, ein differenziertes Bild zum Einsatz von Simulationen in der Unternehmenspraxis zu gewinnen. Im Mittelpunkt stand die Identifikation von möglichst allgemeingültigen Zusammenhängen und Faktoren, die diese wahrgenommene Diskrepanz zwischen Nutzen und Anwendung dieser Methoden erklären (oder widerlegen). Aus diesem Grund konzentriert sich die Studie auch nicht auf eine bestimmte Simulationsmethode.

Der „RC&A“-Beitrag gibt im Wesentlichen Auszüge der Studie wieder und fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Im Fazit des Beitrags erhält man einen Blick in die Zukunft der Simulationsmethoden:

So ist zunächst festzuhalten, dass als markanteste Kontextfaktoren in den Branchen der befragten Unternehmen Dynamik und Komplexität genannt wurden. Im Vergleich dazu spielen Risiko und Überraschungen in der Branche eine geringere Rolle. Vergleicht man das mit den betrieblichen Funktionsbereichen Risikomanagement, Strategie/Unternehmensentwicklung, Projektarbeit und Controlling, in denen Simulationsmethoden aktuell besonders häufig eingesetzt werden, so deutet dies auf eine Reihe konkreter Anwendungsfelder hin, die aktuell noch nicht intensiv mit Simulationen bearbeitet werden. Relevant für deren erfolgreiche Bearbeitung ist das in den Unternehmen vorhandene Simulations-Knowhow, das von den befragten Unternehmen jedoch im mittleren Bereich angegeben wird. Wichtigste Quelle für den Erwerb von Simulations-Knowhow sind Studium und Fortbildungen. Hier wäre sicherlich ein zentraler Hebel für eine intensivere Nutzung von Simulationsmethoden in der Zukunft.

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Weitere Einzelheiten zum Thema Simulationen in der Unternehmenssteuerung finden Interessenten hier:

 
Den vollständigen Text des „RC&A“-Themenschwerpunkts „Simulationen in der Unternehmenssteuerung“ finden Sie auf den Seiten 16-23 der Ausgabe 4/2012.

„RC&A – Risk, Compliance & Audit“
Website: www.risk-compliance-audit.com

Die ausführliche Studie kann in gedruckter Form über RiskNET
bezogen werden und ist online über die folgenden Links zugänglich:

RiskNET – The Risk Management Network