Mit einer Analyse der Praxis der Pro-Forma-Berichterstattung von DAX30-, MDAX- und STOXX Europe-Unternehmen befasst sich ein Aufsatz in der Fachpublikation „KoR“ – Zeitschrift für internationale und kapitalmarktorientierte Rechnungslegung (Heft 07-08 / 2012 – Seite 360). Der Artikel trägt den Titel „Ausweis von Pro-Forma-Kennzahlen kapitalmarktorientierter Unternehmen“:
Pro-Forma-Kennzahlen erfreuen sich großer Beliebtheit in der Praxis, obwohl sie negativen Einfluss auf die Qualität der vermittelten Informationen besitzen. In dem Beitrag wird die Praxis der Pro-Forma-Berichterstattung von DAX30-, MDAX- und STOXX Europe-Unternehmen analysiert.
Hier folgen ein paar Informationen aus der Einleitung:
Das Gerüst der Finanzberichterstattung deutscher kapitalmarktorientierter Unternehmen besteht aus internationalen Rechnungslegungsstandards wie den International Financial Reporting Standards (IFRS) und zum Teil aus den US-amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP). Es gibt aber auch Berichtselemente, die Unternehmensergebnisse beinhalten, die nicht einem Rechnungslegungsstandard unterliegen (Pro-Forma-Ergebnisse). Diese freiwilligen Berichtselemente haben sich zu einem festen Bestandteil der Finanzkommunikation deutscher kapitalmarktorientierter Unternehmen entwickelt. Für das Motiv der Pro-Forma-Berichterstattung werden in der aktuellen Forschung zwei Erklärungsansätze verfolgt.
Zum einen wird erläutert, dass die Pro-Forma-Elemente den Anspruch haben, dem Investor zusätzlichen Nutzen zur Investitionsentscheidung zu liefern, indem ihr Informationsgehalt den der Periodenerfolgsgrößen übertrifft. Besonders durch die Bereinigung um einmalige nicht zahlungswirksame Komponenten aus der reglementierten Erfolgskennzahl, wird ein informativer Vorteil als Wirtschaftlichkeitsindikator beansprucht, der die Wirtschaftlichkeit des operativen Geschäfts in den Vordergrund stellt. Doch werden den publizierenden Unternehmen auch immer wieder opportunistische Ziele vorgeworfen, da die Pro-Forma-Größen individuell zum aktiven Ergebnismanagement durch die Unternehmen genutzt werden können.
Ziel der in dem „KoR“-Beitrag vorgestellten Untersuchung ist es, die Pro-Forma-Berichterstattung großer deutscher und europäischer kapitalmarktorientierter Unternehmen darzustellen sowie die Berichtselemente auf ihre Eigenschaft zur Anlegerinformation hin zu untersuchen. Dafür werden die Geschäftsberichte der Unternehmen, die im DAX30, MDAX oder STOXX Europe gelistet sind, auf Pro-Forma-Elemente hin untersucht. Die Analyse bezieht sich dabei auf die Verbreitung der Pro-Forma-Berichtselemente, die Art und Höhe ihrer Adjustierungen und die Informationsqualität der Berichterstattung. Daraus soll Erkenntnis über das Pro-Forma-Publikationsverhalten der Unternehmen erlangt werden sowie eine Einschätzung der Güte der Informationen aus Anlegersicht ermöglicht werden. Hieraus sollen Rückschlüsse auf den Bedarf und gegebenenfalls die Gestaltung einer möglichen Regulierung gewonnen werden.
In Abschnitt II. werden der Begriff der Pro-Forma-Berichtselemente definiert und seine Rahmenbedingungen erläutert. In Abschnitt III. werden die Ergebnisse der Geschäftsberichtsanalyse vorgestellt und in Abschnitt IV. einer kritischen Würdigung unterzogen. Der Beitrag schließt in Abschnitt V. mit einer Zusammenfassung.
Verfasst wurde der Gemeinschaftsbeitrag von folgendem Autorenteam:
- Prof. Dr. Alexander Bassen ist Inhaber der Professur für Kapitalmärkte und Unternehmensführung an der Universität Hamburg.
- Ralf Frank ist Geschäftsführer der DVFA – Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management GmbH in Frankfurt am Main.
- Oliver Madsen ist Prokurist bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG (PwC) in Frankfurt am Main, wo er für die Beratung in den Bereichen Investor Relations und Finanzkommunikation zuständig ist.
- Tomo Bojanic war Diplomand und Ekaterina Laskavaya Diplomandin an der Universität Hamburg.
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Interessenten erhalten weitere Details zur Pro-Forma-Publizität börsennotierter Unternehmen hier:
Ein Link, der zu dem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Fachpublikation „KoR“ – Zeitschrift für internationale und kapitalmarktorientierte Rechnungslegung (Heft 07-08 | Juli/August 2012) führt, ist hier zugänglich.
„KoR“ – Zeitschrift für internationale und kapitalmarktorientierte Rechnungslegung
Website: www.kor-ifrs.de