– Interview-Reihe zum Audit Innovation Award 2012 –
Hervorragende Leistungen mit Innovations-Charakter im Bereich Interne Revision aus den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz verdienen Anerkennung. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Fachkonferenzreihe Audit Challenge zeichnet eine internationale Jury von angesehenen Fachleuten solche Leistungen aus. Damit sollen richtungsweisende methodische Konzepte und Innovationen für die Revisionsbranche gefördert und Fachkräfte wie auch Nachwuchs dazu angeregt werden, mit neuen Ideen über den Tellerrand hinaus zu denken.
Mit fachlicher Expertise und viel Engagement befassen sich die rund 50 Mitglieder der hochkarätigen Jury mit der Auswertung aller Einsendungen für den diesjährigen Audit Innovation Award. Sie bewerten innovative methodische Revisionsvorgehensweisen und Konzepte zur Lösung von aktuellen bzw. zukünftigen Problemstellungen im Bereich Revisions- und Prüfungswesen. Deren akribischer Blick gilt dem Innovationsgrad, der Effektivität und strategischer Relevanz, der Effizienz, dem Nutzen und Auswirkungsgrad sowie der praktischen Implementierungsfähigkeit der jeweiligen Einreichung.
Im Vorfeld der Audit Challenge 2012 Veranstaltung in Frankfurt am Main (23.-27. April) kommen die einzelnen Jurymitglieder zu Wort und äußern sich mit eigenen Impulsen zum Themenkomplex Interne Revision und Innovation. Lesen Sie hier einen Beitrag aus der Experten-Reihe – heute im Dialog mit Robert Thommen, Leiter Interne Revision bei der Berner Kantonalbank in der Schweiz.
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Robert Thommen
„Die Audit Challenge gibt engagierten, über die Checklisten hinaus denkenden Revisoren eine gute Plattform für ihre Ideen.“
Nach mehrjähriger Praxis als akkreditierter Bankenrevisor wechselte Robert Thommen zur Position des Leiters Interne Revision bei der Berner Kantonalbank in der Schweiz. Sein Werdegang fing mit einer Banklehre an, auf die eine Weiterbildung zum Programmierer/Analytiker für Bankanwendungen folgte. Nach seiner Ausbildung zum Informatikrevisor bei einer großen Bankenrevisionsgesellschaft erlangte er den Abschluss zum eidgenössisch diplomierten Wirtschaftsprüfer.
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- Zum Thema Audit Innovation Award: Herr Thommen, was bedeutet für Sie der Begriff „Audit Innovation“?
Audit Innovation soll Impulse für die Entwicklung und Ausrichtung der Audits nach den sich ändernden Bedürfnissen der verschiedenen Stakeholder geben. Eine Steigerung der Effizienz und die Prüfung und Nutzung neuer Technologien in den Prüffeldern sind dauernde Herausforderungen. Die Anpassung sich wandelnder Anforderungen der Aufsicht an die Gegebenheiten und Möglichkeiten des jeweiligen Betriebs ist eine wichtige Dienstleistung der Revision.
- Herr Thommen, für welche Themen würden Sie nach Antworten beim Audit Innovation Award suchen?
Mich interessieren die Prüffelder, die für den Aufsichts-/Verwaltungsrat von speziellem Interesse sind. Die Frage hier lautet: „Wie prüfe/beurteile ich als nicht am Entscheidungsprozess Beteiligter strategische Fragen psychologisch richtig?“ Anders ausgedrückt: „Mit welchen Prüfungen kann das Audit dem Aufsichts- oder Verwaltungsrat zusätzliche Sicherheit geben?“
- Zum Thema Audit Challenge: Herr Thommen, was ist Ihr persönlicher Eindruck von der Audit Challenge?
Die Veranstaltungsreihe gibt engagierten, über die Checklisten hinaus denkenden Revisoren eine gute Plattform für ihre Ideen.
- Welche Herausforderungen haben Sie für Ihre eigene Revision in diesem Jahr definiert, Herr Thommen?
Mich interessiert, wo ein „schwarzer Schwan“ die Branche am heftigsten treffen könnte, weil sich jedermann sicher fühlt, ohne dies richtig begründen zu können.
- Herr Thommen, welche Herausforderungen sehen Sie für die Interne Revision allgemein im Laufe der nächsten 1-3 Jahre?
Im Sinne einer Risikoanalyse erkenne ich Herausforderungen hinsichtlich der Verwerfungen im US- und im EURO-Raum, welche die Geschäftstätigkeit der eigenen Bank beeinflussen könnten. Dabei handelt es sich um die Frage: „Was bewirkt die anhaltende Tiefzinsphase und was geschieht, wenn die Zinsen ansteigen werden?“ Hinzu kommt eine Verstärkung der Chancen-Audits.
- Welche Herausforderungen sehen Sie langfristig (in den nächsten 3-5 Jahren) für die Interne Revision, Herr Thommen?
In Anbetracht eines virtuellen, elektronischen, outgesourcten und vom Cloud-Computing geprägten Umfelds sehe ich eine Herausforderung in der Aufgabe der Internen Revision, verbindlich zu prüfen.
- Herr Thommen, welches Schlagwort oder Thema möchten Sie nennen, was Ihrer persönlichen Meinung nach den Bereich Internal Audit innerhalb der nächsten 12 Monate am intensivsten beschäftigen wird?
Wandel und Reaktion
- Welche operativen Weiterentwicklungsthemen sehen Sie auf der Prozessebene für die Interne Revision, Herr Thommen?
Im Sinne einer operativen Weiterentwicklung auf der Prozessebene weise ich auf die professionelle Nutzung der Datenströme und Datenbestände für die Prüfung hin. In diesem Zusammenhang verweise ich auch auf das Prinzip „Know your Customer“!
- Herr Thommen, welche weitreichenderen Strategie-Themen sehen Sie für die Interne Revision?
Hinsichtlich weitreichender Strategie-Themen, die ich erwähnenswert finde, denke ich an eine Kombination von Risiko- und Chancen-Audits.
- Welche Herausforderungen müssen generell für die Branche bewältigt oder gelöst werden, Herr Thommen?
Generell muss die Branche der Internen Revision ihre Positionierung neben Compliance, Risikocontrolling und der externen Revision bewältigen.
Mehr zum Thema Audit Challenge 2012 erhalten Sie hier:
Die Homepage der diesjährigen Audit Challenge finden Interessenten hier.
Detaillierte Informationen zum Audit Innovation Award sind hier erhältlich.