Einschätzung der europäischen Banken

Die Europäische Bankenvereinigung (EBF = European Banking Federation) begrüßt die am 8. Dezember von 23 EU-Mitgliedsstaaten veröffentlichte Absichtserklärung, die als „Masterplan gegen die Eurokrise“ bezeichnet wurde. „Wir sind optimistisch, dass das Abkommen zu konkreten Maßnahmen führen wird, die dazu helfen, ein gewisses Maß an Zuversicht und Vertrauen in die Märkte wiederherzustellen“, erklärte Guido Ravoet, Generalsekretär der EBF.

Die EBF betonte, dass eine Einigung sehr wohl notwendig war, um die Situation der Eurozone zu stabilisieren. Ferner begrüßt die Bankenvereinigung die bereits eingeleiteten positiven Schritte in den Ländern, die am schwersten von finanziellen Notlagen betroffen sind. Bezüglich der Beteiligung des privaten Sektors ist die EU-Entscheidung auch unerlässlich, die Lösung der griechischen Schuldensituation als „einmalig und außerordentlich“ zu betrachten, um Zuversicht in die Märkte zu ermöglichen.
 
Außerdem sind die europäischen Banken bezüglich der Entscheidung der Europäischen Zentralbank optimistisch, den Leitzins auf seinen historischen Tief zu senken, um die Liquidität zu fördern. „Diese Maßnahmen bieten den Banken eine Unterstützung“, erklärte Ravoet. „Solche Schritte sichern die Aktivitäten der Banken nachhaltig und helfen, eine Kreditklemme zu vermeiden.“

Auch im Hinblick auf eine Veröffentlichung der Europäischen Bankaufsichtsbehörde (EBA = European Banking Authority) vom 8. Dezember bezüglich des endgültigen Rekapitalisierungsumfangs kommentierte Ravoet: „Der von der EBA bekanntgegebene Gesamtbetrag von 115 Milliarden Euro ist in der Tat höher als ursprünglich geschätzt. Primär geht es den Banken jedoch um die Kernkapitalquote, die beim Brüsseler Sondergipfel der EU-Staats- und Regierungschefs im Oktober auf 9 Prozent vereinbart wurde. Die Banken werden ihr Bestmögliches tun, um dies umzusetzen, und viele haben es bereits getan, aber die Umsetzung hat ihren Preis.“ Die europäischen Banken machen damit aufmerksam, dass die zusätzliche Kapitalisierung Konsequenzen in der Wirtschaft haben wird – und dies gleichzeitig mit einem bereits erwarteten Konjunkturabschwung.

Zur Unterstützung des europäischen Einigungsprozesses und zur Wahrung ihrer Interessen in Brüssel schlossen sich die nationalen Verbände der privaten Banken in der European Banking Federation (EBF) zusammen. Die 1960 gegründete Interessengemeinschaft von nationalen Verbänden ist die gemeinsame Stimme der europäischen Bankenbranche. Die EBF vertritt die Interessen von rund 5.000 europäischen Banken aus 31 EU- und EFTA-Ländern mit einer kombinierten Bilanzsumme von über 30 Billionen Euro und etwa 2,4 Millionen Beschäftigten.

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Einen Download der EBF-Pressemeldung (in englischer Sprache) finden Interessenten hier.

EBF – European Banking Federation
Website: www.ebf-fbe.eu